Mittwoch, 15. Februar 2012

Auf Murmelbär im Kärntnerland

Seit einigen Jahren wollte ich schon immer mal zur Murmeljagd gehen. Um zu einen Murmelabschuss zu kommen ist es ja nicht all zu schwer. Aber jemanden zu finden der einen begleitet, der noch keinen Mankei geschossen hat schon eher. Daher sprach ich mich schon im Frühjahr mit meinem Jagkameraden Rocces zusammen ob er mit mir Makerl jagan möchte. Martin sagte sofort zu, hatte er so wie ich auch noch keinen geschossen und schiessen tut man ja bekanntlich nur eins in seinem Leben. Sofort kontaktierte ich unseren lieben Freund Peter Z. in Kärnten. Es dauerte keine Woche schon hatte er für uns den Murmelabschuss organisiert.

Als es soweitwar, traten die etwa 1 1/2 stündige Autofahrt zu den schönen Nockbergen in Kärnten an. Auf dem Weg schauten wir noch bei unserem Freund auf ein fröhliches Hallo vorbei, der uns die letzten Anweisungen bzw. die Wegbeschreibung gab. Auf dem Weg gab er uns noch ein kräftiges Weidmanns heil mit.
Pünktlich wie ausgemacht checkten wir um 12 Uhr Mittag im Hotel ein. Wir trauten unseren Augen kaum, wie luxuriös aber doch heimelig und rustikal das Hotel war. Wellnessbereich mit Hallenbad usw. waren beim einchecken mit einbegriffen. Jedoch hatten Martin und ich kein Interesse an so was. Die Rezeptzionistin brachte uns aber trotzdem ein paar Bademäntel aufs Zimmer falls es wir uns doch überlegen sollten.

Wir wollten leideglich ein Bett zum schlafen und Wasser zum Waschen. Aber gefreut hatte ich mich doch irgendwie über den Fernseher mit Kabelanschluss.

Es war bereits 12Uhr15 und um 13 Uhr würde Albert unser Pirschführer eintreffen, also nutzen wir noch das bisschen Zeit um uns einwenig in der Gegend um zu schauen. Uns offenbarte sich eine Kulisse wie im Bilderbuch. Traumhafte Matten mit Schiefergestein und massiven Felsformationen. Mit Genuss liessen wir diese Gegend auf uns einwirken. Wir konnten es irgendwie gar nicht glauben hier zwei Jagdtage zu verbringen.


Pünktlich um 13 Uhr traf dann Albert ein. Bei einem kühlen Bier besprachen wir das heutige Vorhaben bevor es losgehen sollte. Um 13Uhr30 sassen wir dann schon in Alberts Geländewagen und fuhren zur Stelle wo es mit der Pirsch beginnen sollte.


Dort angekommen setzte Albert noch eine Zielscheibe um zu prüfen ob das Gewehr auch für die Jagd auf den Mankei passt. Martin Alias Rocces legte den Schuss genau ins schwarze und Albert hatte keine Einwände diese Waffe auf den Mank zu führen.

Und so ging es los. Martin sollte heute dran sein und wenn genug Zeit dann sollte auch ich noch heute meine Chance bekommen. Gleich beim Eingehen der Felswände machten die Murmel mit pfeifen schon auf sich aufmerksam ohne jedoch einen zu sehn. Nach etwa 30 Minütigen Fussmarsch zeigte Albert auf eine Grünfläche zwischen den Felsen. Schauts do sitzt a Aff. Ich konnte ihn zuerst gar nicht sehn, aber als er uns in den Wind bekam zischte er quer die Matten herunter und verschlupfte sich im Bau und kurz bevor er drin war konnte ich noch seinen Bürzel sehn :D


Aber es sollte nicht der einzige gewesen sein. Kurze Zeit später bekamen wir den ersten guten Mankei in Anblick, aber auch dieser verschwand sofort pfeifend in seinen Bau. Wir beschlossen uns auf ein Plateau an zu sitzen. Ich wurde als Spion und Beobachter etwa 100 Meter weiter hinter Martin und Albert angesetzt. Nun hieß es warten und beobachten.


Um das Panorama fest zu halten, packte ich die Kamera aus und begann die Gegend zu filmen. Martin und Albert glasten einstweilen die Matten intesivst ab. Als ich so mit der Kamera über die Matte vor mir schwenkte, sah ich am Gegenüberhang sich etwas bewegen. Ein Blick durchs Glas und ich konnte das Köpfchen eines Murmels erkennen, das sich nach und nach aus dem Bau heraus schob. Der Murmel wurde immer grösser und grösser. Seine graue Decke verriet das es sich hier eventuell um einen alten Einzelgängerbären handeln könnte. Zuerst war ich mal für ein paar Minuten sprachlos und fasziniert von diesem Anblick.

Sofort machte ich Albert und Martin auf den Mank aufmerksam. Albert kam gleich zu mir herüber und ich zeigte ihm wo er sich befand. Auch er war gleich der Meinung " des is a ordentlicher Wastl" Der Wind stand leider nicht sehr günstig am Gegenhang. Martin und Albert versuchten ihm zu umgehen. Sie suchten sich eine passende Position. Ich hielt alles einstweilen per Videokamera fest, auch den starken Bären. Aber leider verwirklichten sich unsere Vermutungen, der Mank bekam Wind und suchte das Weite. Auch eine halbe Stunde verweilen und abwarten brachte den Mank nicht mehr in Anblick. Also stiegen Albert und Martin wieder ab, jedoch schien es wie ich aus dem Fernglas ausmachen konnte, als ob die beiden wieder was in Anblick haben. Ich sah beide nur noch langsam und geduckt hinter dem Bergrücken verschwinden.

Ich sah und hörte von beiden nichts mehr und beobachtete einstweilen die Gegend um mich. Immer wieder hörte man sie pfeifen ohne sie jedoch zu sehn. Leider waren auch Bergsteiger und Tourengeher unterwegs, deshalb musste man doppelt aufmerksam sein um auch eine sicher Kugel ab zu geben.
Es war glaub ich schon eine Stunde vergangen, als plötzlich ein lauter Knall durchs Gebirge hallte. Gleich machte ich mich auf dem Weg in die Richtung aus der der Schuss kam. Nach ein paar Schritten konnte ich schon über dem kam erkennen wie Martin den Hang aufstieg und seinen Murmel entgegen nahm. Es war schon ziemlich spät und es fiel mir ein Stein von Herzen das er ihn endlich hatte. 4 Stunden hatten wir schon verweilt.

Bei Albert und Martin angekommen, konnte ich mir dann den starken Bären anschauen und wünschte Martin ein kräftiges Weidmanns heil. Seine Freude und Leidenschaft war ihm anzukennen und hielt dies wieder auf Video fest. Sind das doch die schönsten Eindrücke einer gelungenen Jagd.

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Nach dem Martin seinen Erlegerbruch entgegen genommen hatte, schilderte er mir das Geschehen, wie spannend es war und wie lange ihm dieser Bär hinhielt bevor er die Kugel fliegen lies. Genau so stellte er sich diese Jagd vor und ich ebenso. Es sei noch einwenig Zeit sagte Albert. Ich soll das Gewehr schultern, vielleicht bekomme ich beim zurück gehen auch noch eine Chance, aber erzwingen würden wir heute nichts mehr. Martin stieg einstweilen ab zum Auto um den Murmel zu versorgen, Albert und ich pirschten langsam zurück.

Lautes pfeifen machte wieder auf die Murmel aufmerksam, aber ohne jedoch einen zu erblicken. Erst kurz bevor wir beim Auto waren, hielt Albert plötzlich ein. ,, David schau, durt oben om Sta sitzt ana" Ich konnte so genau ich schaute bei Gott nichts entdecken. Mühevoll erklärte er mir wo er sitzt, aber ich sah ihn nicht. Martin bemerkte von unten, dass wir gerade intensivst was beobachteten und begab sich zu uns. Aber auch Martin konnte ihn zuerst nicht sehn. Albert war schon fast am verzweifeln. De Steirer de san blind murmelte er. Aber dann konnten wir ihn doch erkennen. Aber auch nur weil er sich bewegte. Er hatte fast die gleiche Farbe wie der Felsen auf dem er sass und war somit für ein ungeübtes Auge fast nicht aus zu machen, aber wir sahen ihn.

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Albert zeigte mir eine Position am Hang. Von unten schaute es nicht so steil aus, aber als ich erst mal oben war musste ich erst mal schlucken. Steil bis zum geht nima mehr, ich hatte Mühe um voran zu kommen. Aber ich schaffte es mit letzter Kraft zum Felsen. Martin gab mir von unten zu verstehen, das der Murmel nicht mehr da sei. Wunderte mich überhaupt nicht, da ich beim aufsteigen Felsgeröll los getreten hatte und ziemlichen Lärm verursachte. Auch das Abwarten brachte keinen Anblick mehr und so begaben wir uns zurück zum Hotel. Im Hotel liessen wir dann den Jagdtag mit guten Essen, Bier und Schnaps ausklingen wie es sich gehört #Bier

Um 6 Uhr früh rappelte der Wecker. Ich war ausgesprochen gut ausgeschlafen und fühlte mich top fit komischerweise. Albert würde um 7 Uhr erscheinen und so war es auch. 5 Minuten vor 7 stand er bereits schon unter unserem Zimmerfenster. Bevor es losging genehmigten wir uns noch einen Kaffee, denn der muss nach dem Aufstehen einfach sein.

Oben angekommen, wollten wir wieder die selbe Route wie gestern gehen. Beim Aufsteigen fiel unser Augenmerk sofort wieder auf den weissen Felsen von gestern. Und da war er wieder, der weisse Lackl von gestern. Diesesmal hatte er aber einen Gefährten mit dabei, ebenfalls ein starker Mank, aber Kohlraben schwarz im Gegensatz zu seinem Gefährten. Sofort stieg ich mit Albert zum Felsen auf, zu dem ich mich gestern mit letzter Kraft raufschleppte. Mit ihm ging das alles locker von statten, wusste er doch wo man seinen sicheren Schritt setzen musste ohne das man sich wirklich anstrengen musste.
Oben am Felsen musste ich erst mal rasten, denn aus der Puste war ich ja doch einwenig und so kann man niemals einen sicheren Schuss anbringen. Albert richtete mir einstweilen den Rucksack für eine sichere Auflage.


Die Murmel waren noch da, aber sie waren unruhig. Der Wind stand nicht günstig gab mir Albert zu verstehen. Also begab ich mich in Schussposition. Den weissen sah ich noch durchs Zielfernrohr im Bau verschwinden, der schwarze war schon längst nima da. Wir verweilten noch eine halbe Stunde, aber keiner der beiden liess sich mehr blicken. Hat keinen Sinn bei dem schlechten Wind, sagte Albert und wir stiegen ab zu Martin.

Unten angekommen pirschten wir weiter ins Gebirge rein. Nach etwa 300m gehen sagte Martin plötzlich stop. Da oben sitzt einer, genau übern Felsen. Tatsächlich konnte ich ihn gleich entdecken, Albert sowieso. Des is der graue Lackl von gestern meinte Albert. Geh vor zum Felsen und versuchs meinte er. Ich bat ihn jedoch mit zu kommen, da ich mir nicht sicher war von wo ich sicher und unentdeckt schiessen konnte. Albert ging mit mir mit und suchte mit mir eine optimale Position, jedoch musste ich steil nach oben schiessen. Fertig eingerichtet suchte ich mit dem Absehen den Mank. Ich sah nur das Köpfchen hervorschauen. Für einen Schuss unmöglich, es hiess warten.

Plötzlich verschwand der Mank und wir konnten ihn nicht mehr sehn. Wo is er fragte ich Albert. Ich seh ihn auch nima, aber bleib in Anschlag und wart ab. Plötzlich stand er breit auf einer Grünfläche und ich suchte mit dem Fadenkreuz sofort das Leben. Bevor ich noch die Kugel fliegen lassen konnte, war er auch schon wieder hinter einen Felsen und nicht mehr zu sehn. Dann sah man ihn wieder zwischen 2 Felsen halb verdeckt. Viel Ziel war nicht da. Albert redete mir ermutigende Worte zu. Ruhig draufbleiben und fliegen lassen, du mochst des schon. Ich versuchte so gut es ging das Fadenkreuz ruhig am Blatt zu halten. Ich war so konzentriert das ich den Schuss gar nicht mitbekam. Vom Murmel war nix mehr zu sehn.

Ich schaute rüber zu Albert. Albert hat er die Kugel? I glaub net, schaut net guad aus. Ich war mir selbst nicht sicher, hatte ich doch nur ein kleines Ziel. Die Schussentfernung betrug etwa 70m. Ich schaute runter zu Martin und er streckte mir ein Daumen hoch entgegen. Hatte er mehr gesehen als wir? Jedenfalls stiegen Albert und ich sofort hoch um zu sehn ob er liegt. Albert grinste schon den ganzen Aufstieg. Hatte er mich doch voll verarscht, hätte ich wissen müssen, ich wusste ja e wie er ist. Host guad gschossn David, der hod in Schuss nima keart. Erleichtert rannte ich zum Murmel hoch. A so ein grosser Stein wie dieser is mir nu nie vom Herzen gefallen. Ich hatte meinen ersten Murmelbären erlegt, an alten grauen.

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Der Rückweg war dann um so leichter, alles ging locker und ich genoss die Gegend um so mehr. Unten am Gebirgsbach brach ich den Murmel auf und liess bei einer Zigartte den Jagdtag nochmal revue passieren. Dann machten wir uns wieder auf ins Hotel wo wir bei einem deftigen Frühstück die Murmeljagd ausklingen liessen. Mit etwas Wehmut verliesen wir diesen wunderschönen Ort, aber mit der Sicherheit, das wir wieder kommen würden.

Ein kräftiges Weidmanns heil


David


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