Seit einigen Jahren wollte ich schon immer mal zur Murmeljagd gehen. Um
zu einen Murmelabschuss zu kommen ist es ja nicht all zu schwer. Aber
jemanden zu finden der einen begleitet, der noch keinen Mankei geschossen
hat schon eher. Daher sprach ich mich schon im Frühjahr mit meinem Jagkameraden Rocces zusammen ob er mit mir Makerl jagan möchte. Martin sagte sofort
zu, hatte er so wie ich auch noch keinen geschossen und schiessen tut
man ja bekanntlich nur eins in seinem Leben. Sofort kontaktierte ich unseren
lieben Freund Peter Z. in Kärnten. Es dauerte keine Woche schon hatte er für uns
den Murmelabschuss organisiert.
Als es soweitwar, traten die etwa 1 1/2 stündige
Autofahrt zu den schönen Nockbergen in Kärnten an. Auf dem Weg schauten
wir noch bei unserem Freund auf ein fröhliches Hallo vorbei, der uns die
letzten Anweisungen bzw. die Wegbeschreibung gab. Auf dem Weg gab er
uns noch ein kräftiges Weidmanns heil mit.
Pünktlich
wie ausgemacht checkten wir um 12 Uhr Mittag im Hotel ein. Wir trauten
unseren Augen kaum, wie luxuriös aber doch heimelig und rustikal das
Hotel war. Wellnessbereich mit Hallenbad usw. waren beim einchecken mit
einbegriffen. Jedoch hatten Martin und ich kein Interesse an so was. Die Rezeptzionistin brachte uns aber trotzdem ein paar Bademäntel aufs Zimmer falls es wir uns doch überlegen sollten.
Wir
wollten leideglich ein Bett zum schlafen und Wasser zum Waschen. Aber
gefreut hatte ich mich doch irgendwie über den Fernseher mit
Kabelanschluss.
Es
war bereits 12Uhr15 und um 13 Uhr würde Albert unser Pirschführer
eintreffen, also nutzen wir noch das bisschen Zeit um uns einwenig in der
Gegend um zu schauen. Uns offenbarte sich eine Kulisse wie im
Bilderbuch. Traumhafte Matten mit Schiefergestein und massiven
Felsformationen. Mit Genuss liessen wir diese Gegend auf uns
einwirken. Wir konnten es irgendwie gar nicht glauben hier zwei
Jagdtage zu verbringen.
Pünktlich um 13 Uhr traf dann Albert
ein. Bei einem kühlen Bier besprachen wir das heutige Vorhaben bevor es
losgehen sollte. Um 13Uhr30 sassen wir dann schon in Alberts
Geländewagen und fuhren zur Stelle wo es mit der Pirsch beginnen sollte.
Dort angekommen setzte Albert noch eine Zielscheibe um zu prüfen ob das
Gewehr auch für die Jagd auf den Mankei passt. Martin Alias Rocces
legte den Schuss genau ins schwarze und Albert hatte keine Einwände
diese Waffe auf den Mank zu führen.
Und so ging es los. Martin
sollte heute dran sein und wenn genug Zeit dann sollte auch ich noch
heute meine Chance bekommen. Gleich beim Eingehen der Felswände machten
die Murmel mit pfeifen schon auf sich aufmerksam ohne jedoch einen zu
sehn. Nach etwa 30 Minütigen Fussmarsch zeigte Albert auf eine
Grünfläche zwischen den Felsen. Schauts do sitzt a Aff. Ich konnte ihn
zuerst gar nicht sehn, aber als er uns in den Wind bekam zischte er quer
die Matten herunter und verschlupfte sich im Bau und kurz bevor er
drin war konnte ich noch seinen Bürzel sehn
Aber
es sollte nicht der einzige gewesen sein. Kurze Zeit später bekamen wir
den ersten guten Mankei in Anblick, aber auch dieser verschwand sofort
pfeifend in seinen Bau. Wir beschlossen uns auf ein Plateau an zu
sitzen. Ich wurde als Spion und Beobachter etwa 100 Meter weiter hinter
Martin und Albert angesetzt. Nun hieß es warten und beobachten.
Um
das Panorama fest zu halten, packte ich die Kamera aus und begann die Gegend zu filmen. Martin und Albert glasten einstweilen die Matten
intesivst ab. Als ich so mit der Kamera über die Matte vor mir
schwenkte, sah ich am Gegenüberhang sich etwas bewegen. Ein Blick durchs
Glas und ich konnte das Köpfchen eines Murmels erkennen, das sich nach
und nach aus dem Bau heraus schob. Der Murmel wurde immer grösser und
grösser. Seine graue Decke verriet das es sich hier eventuell um einen
alten Einzelgängerbären handeln könnte. Zuerst war ich mal für ein paar
Minuten sprachlos und fasziniert von diesem Anblick.
Sofort
machte ich Albert und Martin auf den Mank aufmerksam. Albert kam gleich
zu mir herüber und ich zeigte ihm wo er sich befand. Auch er war gleich
der Meinung " des is a ordentlicher Wastl" Der Wind stand leider nicht
sehr günstig am Gegenhang. Martin und Albert versuchten ihm zu umgehen.
Sie suchten sich eine passende Position. Ich hielt alles einstweilen per
Videokamera fest, auch den starken Bären. Aber leider verwirklichten
sich unsere Vermutungen, der Mank bekam Wind und suchte das Weite. Auch
eine halbe Stunde verweilen und abwarten brachte den Mank nicht mehr in
Anblick. Also stiegen Albert und Martin wieder ab, jedoch schien es wie
ich aus dem Fernglas ausmachen konnte, als ob die beiden wieder was in
Anblick haben. Ich sah beide nur noch langsam und geduckt hinter dem
Bergrücken verschwinden.
Ich sah und hörte von beiden nichts mehr
und beobachtete einstweilen die Gegend um mich. Immer wieder hörte man
sie pfeifen ohne sie jedoch zu sehn. Leider waren auch Bergsteiger und
Tourengeher unterwegs, deshalb musste man doppelt aufmerksam sein um
auch eine sicher Kugel ab zu geben.
Es war glaub ich schon eine
Stunde vergangen, als plötzlich ein lauter Knall durchs Gebirge hallte.
Gleich machte ich mich auf dem Weg in die Richtung aus der der Schuss
kam. Nach ein paar Schritten konnte ich schon über dem kam erkennen wie
Martin den Hang aufstieg und seinen Murmel entgegen nahm. Es war schon
ziemlich spät und es fiel mir ein Stein von Herzen das er ihn endlich
hatte. 4 Stunden hatten wir schon verweilt.
Bei Albert und Martin
angekommen, konnte ich mir dann den starken Bären anschauen und
wünschte Martin ein kräftiges Weidmanns heil. Seine Freude und
Leidenschaft war ihm anzukennen und hielt dies wieder auf Video fest.
Sind das doch die schönsten Eindrücke einer gelungenen Jagd.
Nach
dem Martin seinen Erlegerbruch entgegen genommen hatte, schilderte er
mir das Geschehen, wie spannend es war und wie lange ihm dieser Bär
hinhielt bevor er die Kugel fliegen lies. Genau so stellte er sich
diese Jagd vor und ich ebenso. Es sei noch einwenig Zeit sagte Albert. Ich soll das Gewehr schultern, vielleicht bekomme ich beim zurück gehen
auch noch eine Chance, aber erzwingen würden wir heute nichts mehr.
Martin stieg einstweilen ab zum Auto um den Murmel zu versorgen, Albert
und ich pirschten langsam zurück.
Lautes pfeifen machte wieder
auf die Murmel aufmerksam, aber ohne jedoch einen zu erblicken. Erst
kurz bevor wir beim Auto waren, hielt Albert plötzlich ein. ,, David
schau, durt oben om Sta sitzt ana" Ich konnte so genau ich schaute bei
Gott nichts entdecken. Mühevoll erklärte er mir wo er sitzt, aber ich
sah ihn nicht. Martin bemerkte von unten, dass wir gerade intensivst was
beobachteten und begab sich zu uns. Aber auch Martin konnte ihn zuerst
nicht sehn. Albert war schon fast am verzweifeln. De Steirer de san
blind murmelte er. Aber dann konnten wir ihn doch erkennen. Aber auch
nur weil er sich bewegte. Er hatte fast die gleiche Farbe wie der Felsen
auf dem er sass und war somit für ein ungeübtes Auge fast nicht aus zu
machen, aber wir sahen ihn.
Albert
zeigte mir eine Position am Hang. Von unten schaute es nicht so steil
aus, aber als ich erst mal oben war musste ich erst mal schlucken. Steil
bis zum geht nima mehr, ich hatte Mühe um voran zu kommen. Aber ich
schaffte es mit letzter Kraft zum Felsen. Martin gab mir von unten zu
verstehen, das der Murmel nicht mehr da sei. Wunderte mich überhaupt
nicht, da ich beim aufsteigen Felsgeröll los getreten hatte und
ziemlichen Lärm verursachte. Auch das Abwarten brachte keinen Anblick
mehr und so begaben wir uns zurück zum Hotel. Im Hotel liessen wir dann
den Jagdtag mit guten Essen, Bier und Schnaps ausklingen wie es sich
gehört
Um
6 Uhr früh rappelte der Wecker. Ich war ausgesprochen gut ausgeschlafen
und fühlte mich top fit komischerweise. Albert würde um 7 Uhr
erscheinen und so war es auch. 5 Minuten vor 7 stand er bereits schon
unter unserem Zimmerfenster. Bevor es losging genehmigten wir uns noch
einen Kaffee, denn der muss nach dem Aufstehen einfach sein.
Oben
angekommen, wollten wir wieder die selbe Route wie gestern gehen. Beim
Aufsteigen fiel unser Augenmerk sofort wieder auf den weissen Felsen von
gestern. Und da war er wieder, der weisse Lackl von gestern. Diesesmal
hatte er aber einen Gefährten mit dabei, ebenfalls ein starker Mank,
aber Kohlraben schwarz im Gegensatz zu seinem Gefährten. Sofort stieg ich mit Albert
zum Felsen auf, zu dem ich mich gestern mit letzter Kraft raufschleppte.
Mit ihm ging das alles locker von statten, wusste er doch wo man seinen
sicheren Schritt setzen musste ohne das man sich wirklich anstrengen
musste.
Oben am Felsen musste ich erst mal rasten, denn aus der Puste
war ich ja doch einwenig und so kann man niemals einen sicheren Schuss
anbringen. Albert richtete mir einstweilen den Rucksack für eine sichere
Auflage.
Die Murmel waren noch da, aber sie waren unruhig. Der
Wind stand nicht günstig gab mir Albert zu verstehen. Also begab ich
mich in Schussposition. Den weissen sah ich noch durchs Zielfernrohr im
Bau verschwinden, der schwarze war schon längst nima da. Wir verweilten
noch eine halbe Stunde, aber keiner der beiden liess sich mehr blicken. Hat
keinen Sinn bei dem schlechten Wind, sagte Albert und wir stiegen ab zu
Martin.
Unten angekommen pirschten wir weiter ins Gebirge rein.
Nach etwa 300m gehen sagte Martin plötzlich stop. Da oben sitzt einer,
genau übern Felsen. Tatsächlich konnte ich ihn gleich entdecken, Albert
sowieso. Des is der graue Lackl von gestern meinte Albert. Geh vor zum Felsen und versuchs meinte er. Ich bat ihn jedoch mit zu kommen, da ich
mir nicht sicher war von wo ich sicher und unentdeckt schiessen konnte.
Albert ging mit mir mit und suchte mit mir eine optimale Position,
jedoch musste ich steil nach oben schiessen. Fertig eingerichtet suchte
ich mit dem Absehen den Mank. Ich sah nur das Köpfchen hervorschauen.
Für einen Schuss unmöglich, es hiess warten.
Plötzlich verschwand
der Mank und wir konnten ihn nicht mehr sehn. Wo is er fragte ich
Albert. Ich seh ihn auch nima, aber bleib in Anschlag und wart ab.
Plötzlich stand er breit auf einer Grünfläche und ich suchte mit dem
Fadenkreuz sofort das Leben. Bevor ich noch die Kugel fliegen lassen
konnte, war er auch schon wieder hinter einen Felsen und nicht mehr zu
sehn. Dann sah man ihn wieder zwischen 2 Felsen halb verdeckt. Viel Ziel
war nicht da. Albert redete mir ermutigende Worte zu. Ruhig
draufbleiben und fliegen lassen, du mochst des schon. Ich versuchte so
gut es ging das Fadenkreuz ruhig am Blatt zu halten. Ich war so
konzentriert das ich den Schuss gar nicht mitbekam. Vom Murmel war nix
mehr zu sehn.
Ich schaute rüber zu Albert. Albert hat er die
Kugel? I glaub net, schaut net guad aus. Ich war mir selbst nicht
sicher, hatte ich doch nur ein kleines Ziel. Die Schussentfernung betrug
etwa 70m. Ich schaute runter zu Martin und er streckte mir ein Daumen
hoch entgegen. Hatte er mehr gesehen als wir? Jedenfalls stiegen Albert
und ich sofort hoch um zu sehn ob er liegt. Albert grinste schon den
ganzen Aufstieg. Hatte er mich doch voll verarscht, hätte ich wissen
müssen, ich wusste ja e wie er ist. Host guad gschossn David, der hod in
Schuss nima keart. Erleichtert rannte ich zum Murmel hoch. A so ein
grosser Stein wie dieser is mir nu nie vom Herzen gefallen. Ich hatte
meinen ersten Murmelbären erlegt, an alten grauen.
Der
Rückweg war dann um so leichter, alles ging locker und ich genoss die
Gegend um so mehr. Unten am Gebirgsbach brach ich den Murmel auf und
liess bei einer Zigartte den Jagdtag nochmal revue passieren. Dann
machten wir uns wieder auf ins Hotel wo wir bei einem deftigen Frühstück
die Murmeljagd ausklingen liessen. Mit etwas Wehmut verliesen wir
diesen wunderschönen Ort, aber mit der Sicherheit, das wir wieder kommen
würden.
Ein kräftiges Weidmanns heil
David
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