Donnerstag, 16. Februar 2012

Das Paradies Schweden

Es war an einem kalten Wintertag, als mein Telefon in der Firma klingelte. Am anderen Ende war Paul mein Freund und Jagd/Fischereigefährte. Er plante eine Reise nach Schweden wie jedes Jahr und diesesmal durfte ich mit von der Partie sein. Samstag den 27. Mai, tratten wir die fast 20 stündige Autofahrt an den Solgen nach Schweden an.
Gut gelaunt brausten wir in Richtung Norden. Anfangs dachte ich das Autofahren die langweiligste Sache der Welt ist, aber dies stellte sich später als völlig falsch heraus. Nicht nur das wir genügend Spass hatten oder uns durch schwere Regenfälle kämpften, passierte auf der Autobahn Richtung Hanover keine 30m vor uns auch noch ein Unfall genau auf der Überholspur, wo es einen Audi gegen eine Leitplanke schleuderte nachdem ihm ein Lkw von der Spur drängelte. Gerorg brachte das Auto Gott sei Dank vor dem PKW noch zum stehn, da er schon den Unfall ahnte bevor er geschah. Der Fahrer der Audis war zum Glück unverletzt geblieben, erste Hilfe war Gott sei Dank nicht notwendig gewesen. Also setzten wir unsere Reise in den Norden fort.





Typische Symtome machten sich aber dann doch bemerkbar. Kater im Ar... und Oberschenkel, bei mir zeitweise die Reisekrankeheit, Müdigkeit usw... Mit kurzen Pausen ging aber die Reise doch gut voran. Etwas abgelenkt von der Landschaft wie der Hamburger Hafen, Nor-Ostseekanal, die Nordsee gings ganz schön flott dahin ohne jeglichen störenden Verkehr.




Irgendwann dann gegen Mittag hatten wir es geschafft. Wir hatten unser Reiseziel erreicht. Doch aber bevor es ans Wasser ging mussten ja noch einige sachen erledigt werden. Paul und Georg brauchten noch Material zum Herstellen von Betonankern.
Beim Baumarkt wurden wir von einer hübschen Schwedin mit einem frischen heissen Hot dog und einem kühlen Getränk empfangen. Ein herlicher Beginn eines Angelurlaubs.


Nach dem Baumarkt suchten wir den Tackledealer auf wo wir unsere Angelkarten lösen mussten, damit am Nachmittag das Fischen losgehen konnte. Natürlich kamen wir an der Wand mit den Kunstködern nicht vorbei und so blieb dann doch etwas mehr Geld beim Fiske Stik liegen. Aber wir wussten es ja schon im voraus :D

Nun hatten wir ja fast alles erledigt und fuhren zum Solgen in unsere Blockhütte, wo wir erstmal unser Gepäck verstauten. Paul ging inzwischen zum Besitzer dieser Traumhütten um noch die restlichen Lizenzen für den See dort zu besorgen, denn der See war in mehrere Revierteile unterteilt bei einer Grösse von 22 Quadratkilometer. Aber es konnte noch nicht zum Fischen gehn, denn wir mussten uns noch Proviant für die nächsten Tage besorgen und natürlich auch Köderfische für den nächtlichen Ansitz auf Zander.



Nach dem wir ein paar Lebensmittel eingekauft hatten suchten wir einen kleinen See auf, für den wir uns extra eine Lizenz gelöst hatten um uns täglich frische Köderfische  dort zu fangen. Am Solgen ist es halt so, das man sicher seine Köderfische fängt, jedoch sie suchem muss und wenn dann fängt man Rotaugen in beachtlcihen Grössen die für den Raubfischfang dann nich mehr so geeignet sind.

Der Köderfischfang stellte sich als ziemlich schwierig heraus. Ein kräftiger Sturm hatte inzwischen angefangen und wir waren genau auf der falschen Seite des Sees und uns mächtige Wellen entgegen kamen. Aber es galang uns doch für den heutigen Taq genug Köderfische zu fangen.

Retour in unsere Hütte mussten wir auch mal etwas essen. Aber dann gings wirklich runter an den See zu unseren Booten. Und da fing dann wieder das nächste Dilemmer an. Die Boote waren mit unseren tackle für den Tag gepackt, es konnte eigentlich losgehen, aber irgendwie verreckte mir der Motor, bevor ich noch vom Steg wegkam. das gleich passierte auch Paul. Mit vollen Körpereinsatz versuchte ich den Motor in Gang zu bringen. Vergeblich! Schweissgebadet, gereizt und müde wollte ich schon aufgeben und mich zur Hütte begeben. Paul war ebenfalls etwas ratlos wegen der Bootsmotoren und rief beim Chef an. Der meinte nur wir sollten die Benzinhähne aufdrehen und der Motor sollte dann funktionieren. Gelächter machte sich plötzlich breit. Schähmend drehten wir den Hahn für den Benzin auf. Und siehe da, der Motor lief beim ersten riss. Shit fukkking boat, du schönes funkelndes Boot, fahren wir raus zum Fischen.




Geplant hatten wir mal eine Runde über den See zu schleppen und danach etwas Ansitzen auf Zander. Schon beim wegfahren merkte ich, das ich nicht ganz so schnell wie Georg und Paul war. Das Steuern ging auch ziemlich schwer und ich hatte zu tun das Boot auf Kurs zu halten. Hinzu kam noch der starke Wind, der uns um die Ohren peitschte. Es war saukalt und wenn man übermüdet ist, ist es nur schwer aus zu halten. Aber der Solgen hies mich schon nach kurzer Zeit willkommen und bescherte mir einen kleinen Hecht von 53cm. Ein guter Anfang und ich freute mich sehr über meinen ersten Schwedenhecht. kaum hatte ich die Rute wieder ein Stück geschleppt, war sie schon wieder krumm. Ein gleichgrosser Hecht hatte sich wieder den geschleppten Rapala einverlaibt, aber dieser entschloss sich kurz vor dem Boot sich doch nicht landen zu lassen.




Auch bei Paul und Georg hatte es inzwischen mit Hecht und Barsch geklappt. Der Wind und das Wetter zeigte sich von ihrer hässlichsten Seite. Das Boot konnte ich nur schwer steuern bei den Wellen. warum das so war, konnte Paul von weiten erkennen. Da ich alleine im Boot sass und sowieso ein schwergewicht bin, war das ganze Gewicht nach hinten verlagert und hatte dadurch zuviel Wasserwiederstand, die das Boot langsammer macht und natürlich auch schwerer steuern lässt. Mit schweren Steinen und den Ankern wurde Abhilfe geschaft und ich flitzte nur so über den See :D Wie dem auch sei, beschlossen wir den Angeltag nach 2 Stunden zu beenden um uns aus zu schlafen, damit wir gestärkt in den nächsten Tag starten können. Dieser sollte um 3Uhr30 beginnen, ob das Wetter mitspielen mag, das werden wir sehn.




Der Wecker rappelte als obs kein morgen gäbe. Müde, aber doch gestärkt zog es mich aus dem Bett. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir das sich der Sturm über Nacht etwas gelegt hatte. Nachdem ich frischen Kaffee zugestellt hatte, weckte ich Paul.
Auch er kam gutgelaunt und gestärkt die Stufen herunter. Bei heissem frischen Kaffee besprachen wir unsere morgentliche Tour, die heute ausschliesslich aus Schleppen bestehen sollte, damit ich das Gewässer etwas kennen lerne.
Bei dem trüben Wetter entschloss ich mich für einen Wobbler in Schockfarben ( Husky Jerk von Rapala)


Und so wie es gestern war, biss in der ersten heissen Zone der erste Fisch des Tages. Wieder wars ein kleiner Hecht von etwa 45cm gewesen der uns auf mehr hoffen lies. Nach einer guten Stunde vergeblichen schleppens, entschloss ich mir für einen Köderwechsel, einen zweiteiler Wobbler in Barschdesighn. Und dieser war es gewesen, denn kurze Zeit später drillte ich einen guten Hecht. Aber noch bevor ich mich darüber freuen konnte, riss plötzlich das Titanvorfach. War wohl doch zu dünn für ein Hechtmaul gewesen. Der Hecht verschwand mit meinem Wobbler in der Tiefe und lies mich mit einem blöden Gesicht zurück.


Bei Paul hatte sich inzwischen leider noch nichts getan. Ich folgte ihm einfach hinterher um mich nicht zu verfahren. Ein stärkeres Stahl und einen Zaltwobbler habe ich zuvor montiert und hoffte auf den nächsten Biss. Nur Minuten später nach dem Hecht, zeigte sich meine Spinnrute erneut in krummer Stellung. Der erste Zander ( 48cm) der schwedischen Tour war gelandet. Dieser ging mit für unser Mittagessen. Kurze Zeit später der nächste Biss auf den guten alten Zalt, doch auch dieser verabschiedete sich nach kurzen Drill. Die Fische schienen irgendwie total in Beisslaune zu sein. Paul wollte mir eine gute Stelle am See zeigen, doch bevor wir diese erreichen konnten, überraschte uns ein gewaltiger Wolkenbruch. Auf nach Hause, den n wir waren durchnässt bis auf die Unterhose.

Zuhause, wo wir uns in etwas trockenes warfen, schmiedeten wir schon Pläne für den Nachmittag und das alles, dreimal dürft ihr raten??? genau bei einer heissen Tasse Kaffee :D




Die abendliche Sonne war für mich das schönste Naturschauspiel Schwedens. Die Wolken schienen flach über den See zu wandern. Eine riesengrosse Sonne zeigt sich am Horizont und färbte den Himmel in einzigartige Rottöne.
Man sass am Boot schaute gegen den Horizont und träumte vor sich hin. Kanadagänse, Seeschwalben fielen nacheinander Abends am See ein. Alles sah aus wie auf einem gemalten Bild. Das Paradies auf Erden.


Natürlich durfte man auch neben der tollen Landschaft die sich hier einem bot, seine Angelruten nicht vergessen. Das Fischen mit Köderfisch stellte sich schwieriger heraus als das Spinnfischen auf Zander.
Die Zander bissen sehr verhemmt und heikel. Manchmal war es auch so, das man Bisse gar nicht wahrgenommen hatte und plötzlich am anderen Ende ein Zander hing oder ganze Rotaugen einfach vom Haken gezogen wurden.
Aber gerade das war das interressante und reizvolle am abendlichen Ansitz auf Zander. Und der eine oder andere Zander wanderte auch ins Boot. Beim Fischen mit Köderfisch, fingen wir eindeutig die grössten bzw. die dicksten Zander.



Natürlich wurde jede Angelart auf Raubfisch durchprobiert. Ob Schleppen oder Jiggen, alles fing Raubfisch. Beliebt ist an Schwedens Seen auch das vertikal angeln vom driftenden Boot. Auch diese probierten wir mit eigenen Vertikalködern.
Auch hier waren wir erfolgreich, wenn auch nur kleine, der Spass war auf jedenfall dabei.




Barsche gabs Ende nie. Kleine Wobbler oder Lunker brachten jedesmal 20-30 Barsche wenn man es wollte. Als Beifänger beim Barsche fischen, waren immer wieder Hechte dabei, auch grosse.





Bei Paul und Georg war immer gute Laune am Boot. Abwechselnd zeigten sich ihre Ruten in krumme Stellung. Es gab keinen Neid, über jeden Fisch wurde sich gefreut, als ob man ihn selbst gefangen hätte!




Und wieder brach ein Abend herein und wir sassen wie gewohnt an einer heissen Stelle und versuchten gespannt den kapitalen Schwedenräuber zu überlisten. Der Abend legte sich wieder über das Wasser und wir schauten wieder der wunderschönen Mitternachtssonne entgegen. Das Wasser war spiegelglatt. Kein Lüftchen fegte über den See. Und diese Nacht war die Nacht der Nächte. Wir überlisteten einige gute Zander. Ein ganz kapitaler Brocken ging Georg an den Haken.




Tja, Georg hatte sein Schwedenmonster erwischt. Ein spitzen Zander der starken Klasse. Ein wirklich toller Fisch, ich freute mich so sehr für ihn.
Ich träumte die Tage zuvor vom Barschmonster, den 40+. Paul hingegen sagte mir das diese Barsche wohl drinnen seien jedoch sehr schwierig zu fangen.
Barsche gabs ja im Überfluss, jedoch weiss man, das die Kapitalen immer alleine stehn. Doch eines Tages, ich rechnete schon gar nicht mehr damit, gabs eine heftige Attacke auf meinen Firetiger Husky Jerk.
Der Fisch sehr wehrhaft, versuchte ständig ins Schilff zu flüchten. Ich rechnete schon mit einem halbstarken Hecht, doch als aber der Fisch vor mir am Boot an die Oberflächwe kam, konnte ich den Freudenschrei nicht mehr zurückhalten.
 Ich weiss nicht wie laut dieses JUHU war, aber Paul und Georg haben ihn laut und deutlich gehört und sie wussten sofort, der David hat was ausergewöhnliches gefangen.

Ich sag nur 42cm und gut im Futter





Aber dieser Fisch war nicht der einzige an diesem Tag gewesen. Es war einer dieser frühen Morgenstunden und wir spürten es schon beim Aufstehen, das dies ein besonderer Tag werden würde.
Es war ein Tag wo wir das Räubertrio im einen überlisten konnten.




Es wurde ja die meiste Zeit entweder geschleppt oder gejiggt was das Zeug hielt. Aber die späten Abendstunden galten immer dem Zanderansitz. Viele Spin und Kunstköderangler würden dies als die langweiligste Sache der Welt sehn. Für uns waren es jedoch die spannensten und erholsamsten Stunden am Wasser. Ob wir nun mit dem Boot irgendwo vor Anker lagen oder auf irgendeiner Insel gemeinsam den Zander nachstellten, es war jedesmal ein einzigartiges Erlebnis.
Man sitz so in seinem Boot, lauscht der Natur und beobachtet Gänse, Möven... Drei Ruten sind ausgelegt auf Zander, zwei auf Grund und einer mit Schwimmer. Zwei Ruten wurden mit 15cm Köderfische bestückt eine mit einem 20cm Köfi für den extra hungrigen Zander. Leichte Windstösse bringen das Boot ins schaukeln und man wird um einen halben Meter versetzt. Ärgerlich aber es ist nun mal so.


Stille liegt über uns als das langsamme knattern der Freilaufrolle beginnt. Innerlich gabs bei mir ein Feuerwerk, den es war die Rute mit dem grossen Rotauge. Der Freilauf wurde geschlossen und der Bügel geöffnet.
Meter für Meter holte der Zander von der Rolle. Innerlich ringte ich mit mir, wann soll ich den Anhieb setzten???  Auch Paul beobachtete das Geschehen mit dem Fernglas, den über Walki talki waren wir immer in Kontakt.
Der Zander machte keine Anzeichen einmal stehen zu bleiben im Gegenteil er beschleunigte und wurde immer schneller. Für mich ein Grund den Anhieb zu setzen. Richtig wars gewesen, die Rute verneigte sich und ein spannender Drill begann.

Seht selbst! ;)


Der Anhieb sitzt und der Drill beginnt




Im sitzen gehts net wirklich. Aufstehen und wärenddes Drills das Gleichgewicht halten :D



Der Zander zeigte mir wo der Bartl seinen Most herholt und versuchte mit einer Flucht unters Boot zu verschwinden.



Aber schlussendlich gab er sich geschlagen, kein schlechter Zander. Jetzt hies es ihn zu landen ohne baden zu gehn ;)



Zum Glück gibts den Lippgripper. Langsam lies ich ihn auf mich zugleiten



Geschafft, JUHU!!!! ein toller Zander lag in meinen Händen und die Freude war gross 


Auch die Ansitze zu Dritt auf der Insel waren ein absoluter Hammer. Wir machten es uns dort so richtig gemütlich.
Ein Griller kam mit und es wurden schwedische Spezialitäten genossen. Neben dem guten essen gabs natürlich auch wieder gute Zanderfänge von Paul und Georg.
Auch hier sagen wieder Bilder mehr als tausend Worte :)













Für mich war es einer der schönsten Angelurlaube die ich je unternommen habe. Ein grosses Danke kann ich nur an Paul und Georg aussprechen, dass sie mich auf so einen Trip mit genommen hatten.
Eine Erinnerung die ich mein ganzes Leben nie vergessen werde.

Georg, Pauls Bruder ein herzliches Danke für die top Bilder die er in Schweden geknippst hast.

Mit diesem Bild beende ich das Abenteuer Schweden! Ich danke euch allen für die herzlichen Petris und freue mich sehr, dass ihr virtuell an unserem Abenteuer teilgenommen habt.






Kräftiges Petri Heil

David

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